Begegnen, basteln & bewundern bei Bienenwachsduft:

Der Bazar 2022

... konnte nach 2 Jahren Pause endlich wieder stattfinden. Und wie!

Am Samstagnachmittag des 19. November war es endlich wieder soweit: die Eltern der Freien Georgenschule, des Waldorfkindergartens und der Christofferus-Krippe hatten zum traditionellen Advents-Bazar eingeladen. Die Pforten zur „Geheimnisvollen Kristallwelt“, so das diesjährige Motto, öffneten sich um Punkt 12 Uhr. Geboten waren verschiedene Mitmach-Aktionen für die ganze Familie, die es sonst nicht überall zu finden gibt, sowie etliche Verkaufsstände mit schönen handgefertigten Dingen und Geschenkideen. An den Bistros und Cafés warteten verschiedene kulinarischen Köstlichkeiten auf die hungrigen Gäste, die bald zahlreich auf das stimmungsvoll dekorierte Schulgelände strömten.

Zu entdecken gab es einiges:

Eine echte Kristallkugel im Märchenzimmer. Kleine Lichtungen mit Zwergen zwischen Laub und dunklen Tannen rund ums Hexenhäusle, bei dem sich die Kinder Lebkuchen stibitzen konnten. Eine unglaubliche Vielzahl an kleinen gefilzten Zwergen nebst winzigem Zubehör, welche die jüngeren Besucher nach Lust und Laune, mit Naturmaterialien beschmückt, in kleine Zwergenreiche verwandeln konnten. Unterschiedlichste von Eltern liebevoll handgefertigte "Waren" in der exklusiven Kindereinkaufsstraße, für die ein kleines Portemonnaie gut ausreichte. Wunderschöne gefilzte Elfen mit zartem Perlenschmuck auf der Elfen-Feen-Zwergenwiese. Handgefertigte Waldorfpuppen zum Liebhaben und hübsche passende Kleidung dazu, bunte Lichterketten, hölzerne Rodel-Skier, Adventsspiralen, Kränze, Körbchen, Kerzen, wertige Spielsachen aus Holz, Stoff, Wolle & Co., und, und, und.

Wer sich handwerklich ausprobieren wollte ...

... schnitzte im Werkraum unter Aufsicht unseres Werklehrers Peter Vogel ein Auto aus Holz, oder zog oben im "Turm" geduldig Kerzen aus echtem Bienenwachs, umgeben von duftenden Tannen und unter Anleitung engagierter Eltern. Ab der 3. Klasse konnten die Kinder nach dem Vorbild unserer Handarbeitslehrerinnen einen eigenen kleinen Korb aus Peddigrohr flechten und ab der 4. Klasse war es möglich, das Buchbinden anhand eines kleinen eigenen Werkstücks einmal auszuprobieren. Geschenke für die Großeltern, Tanten und Onkel sind für manch fleißige Handwerker wohl schon abgehakt.
Zum ersten Mal in unserer Bazar-Geschichte gab es auch ein Zirkus-Zimmer, in dem angehende Akrobaten und Jongleure jeden Alters sich ausprobieren durften. Oberstufenschüler, die auch mit den Zirkuskindern unseres Zirkus Picobello trainieren, waren zur Hand, wenn Tipps oder Hilfestellung gebraucht wurden.  

Die "Geheimnisvolle Kristallwelt" lockt Staunen und Freude hervor

Bald strahlten unzählige leuchtende Kinderaugen mit der kristallig-glänzenden Deko um die Wette, echtes Gedränge war auf den Treppengängen im Turm unvermeidlich, gesellige Zusammentreffen fanden überall statt; ständig erklangen lautes „Hallo!“, Gelächter und Wiedersehensfreude – umgeben von den unwiderstehlichen Düften der Bienenwachskerzen, frisch gebackenen Waffeln, gebrannten Mandeln, und den feinen Suppen aus der „Karfunkel-Küche“.
Der ganze Aufwand galt laut Gesine Buchholz, einer der Organisatorinnen, genau dem: den Kindern und der Gemeinschaft. Da die Schule lange nur den Schülern vorbehalten war und sogar Eltern durch die Corona-Maßnahmen außen vor waren, haben schon die Vorbereitungen auf den Bazar die Schulgemeinschaft gestärkt. Ein wenig mutig musste das Organisatorinnen-Team schon sein, da etwaige Corona-Maßnahmen erneut einen Strich durch die Rechnung hätten machen können, aber gelohnt hat sich das allemal – insbesondere wenn man auf die Kinder blickt, die sich teils wochenlang auf den Bazar gefreut hatten.

Dank dem Engagement der Eltern wird der Bazar erst möglich

Wie schon seit Bestehen des Bazars üblich wurde der Großteil der Aufgaben von der engagierten Elternschaft übernommen. Anja Handwerk, eine der verantwortlichen Mütter aus dem Kindergarten, hat wie ihre Mitstreiterinnen schon Monate im Voraus auf den Bazar hingearbeitet. Als Organisatorin für das Kindergartenzimmer war sie bereits im Frühjahr mit dem Planen von Bastel-Abenden und Vorbereiten von Do-it-yourself-Paketen für die anderen Kindergarten-Eltern gut beschäftigt. Ihr Einsatz steht beispielhaft für viele Eltern, die wochenlang genäht, gefilzt, gehäkelt, gestrickt, gewerkelt und gebastelt haben, um beim Bazar viele zauberhafte Dinge anbieten zu können. Die schönste Belohnung für alle war die unfassbar gelöste, lebendige Atmosphäre. An diesem Samstagnachmittag fühlte es sich in manchen Momenten fast so an, als wäre Corona gar nie dagewesen.

So kann es weitergehen!

Ehemalige Schüler, Eltern und Lehrer der Freien Georgenschule nutzten wieder gerne die Gelegenheit, um ein Wiedersehen im Alumni-Café bei Kaffee und Kuchen zu feiern. Alles in allem ein rundum gelungener Bazar, der nach zwei Jahren Pause mit Altbewährtem und ganz Neuem glänzen konnte, wie beispielsweise der abschließenden 15-minütigen Feuer-Show im Schulhof. Ausschließlich von Oberstufenschülern durgeführt, unter der pädagogischen Leitung von Svenja Heistermann, war die Lichtershow bei fast vollkommener Dunkelheit das überraschende Finale des Bazars und rief bei Groß und Klein noch einmal Begeisterung hervor. Um 18 Uhr schließlich riefen unsere beiden Nachtwächter alle Besucher auf, den Heimweg anzutreten. Nach fünf Stunden voller Begegnungen, guter Gespräche, reichem Angebot und vielen zurückgelegten Schritten, allemal angebracht. Eine erste Prognose? Es wird nicht leicht, die nun neu gesteckte Messlatte im nächsten Jahr zu toppen!

Text: Julia Bantlin
Bilder: Christian Zacke und Julia Bantlin

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