Als zeitlicher Rahmen steht den Schüler*innen ein knappes halbes Schuljahr à vier Wochenstunden zur Verfügung. Wer meint, das sei lange, der würde nach ein paar eigenen Schlägen mit Hammer und Meißel schnell erkennen, welch Widerstand einem da begegnet. Thematisch gibt es für das Projekt grundsätzlich wenige Vorgaben. Meist entstehen die Motive entlang der vorgefundenen Form der Steine und werden im Schaffensprozess entwickelt. Mitunter verfolgen Schüler*innen auch konkrete Ideen, ein Gesicht oder eine Figur. Im Entwicklungsprozess „ihres“ Steins schöpfen die Schüler*innen natürlich aus den bildnerischen Erfahrungen, die sie im Laufe vieler Schuljahre im Holzwerken, Kupfertreiben und Plastizieren gesammelt haben. Auch wenn die Herstellungstechniken gegensätzlich sind – subtraktiv, umformend, additiv – die Gesetzmäßigkeiten der Formentwicklung sind verwandt. Zusammen mit dem, was der Stein an Form und Charakter entgegen bringt, entsteht Schlag um Schlag, Stück für Stück, Fläche an Fläche langsam die Vorstellung und damit die Form der Skulptur. Das Ausgangsmaterial sind hauptsächlich gebrauchte Grabsteine. Die meisten Schüler*innen entscheiden sich für Marmor, zur Auswahl stehen auch Sand- und Kalksteine.