Steinbildhauen in Klasse 12

Die Arbeiten aus der Skulptur-Epoche

Die aktuelle Ausstellung im Foyer der Freien Georgenschule präsentiert Arbeiten aus der Skulptur-Epoche der 12. Klasse, die von unserem Werklehrer, Peter Vogel, angeleitet und begleitet wurde.

Dieses Schuljahr kamen leider kaum Besucher in den Genuss, die steinernen Skulpturen zu betrachten. Aber auf diesem Weg können wir Sie immerhin ein wenig teilhaben lassen an der künstlerischen Gestaltungsfreude unserer Schüler.

Der Hintergrund

Seit dem Jahr 2018 gibt es das Fach Steinbildhauen an der Freien Georgenschule wieder. Eine richtige Stein-Werkstatt sucht man auf unserem Schulgelände bisher vergeblich. Es ist angedacht, sie in den neuen Mittelbau zu integrieren. Einstweilen wird draußen gearbeitet – solange es das Wetter zulässt, klopfen wir im frisch umzäunten Garten vor der Turnhalle. Wenn es zu kalt wird, ziehen wir in unser behelfsmäßiges Winterquartier im früheren Plastizier-Raum unter dem Kindergarten um.

Die Pädagogik

„Zum Ende der Oberstufe hin steht das Steinbildhauen mit seiner gesteigerten Intensität in der Auseinandersetzung mit dem harten Material als Vollendung der künstlerisch-handwerklichen Fächer: Kein anderes Material fordert den Jugendlichen in seinen Form- und Gestaltungskräften so stark heraus. Krafteinsatz und Fingerspitzengefühl sind gleichermaßen nötig – und immer wieder Ausdauer, Geduld sowie ein waches Auge. Handwerkliches Geschick und künstlerische Gestaltung bedingen und durchdringen sich also.“ (Zitat aus dem Zeugnistext)

Die Umsetzung

Als zeitlicher Rahmen steht den Schüler*innen ein knappes halbes Schuljahr à vier Wochenstunden zur Verfügung. Wer meint, das sei lange, der würde nach ein paar eigenen Schlägen mit Hammer und Meißel schnell erkennen, welch Widerstand einem da begegnet. Thematisch gibt es für das Projekt grundsätzlich wenige Vorgaben. Meist entstehen die Motive entlang der vorgefundenen Form der Steine und werden im Schaffensprozess entwickelt. Mitunter verfolgen Schüler*innen auch konkrete Ideen, ein Gesicht oder eine Figur. Im Entwicklungsprozess „ihres“ Steins schöpfen die Schüler*innen natürlich aus den bildnerischen Erfahrungen, die sie im Laufe vieler Schuljahre im Holzwerken, Kupfertreiben und Plastizieren gesammelt haben. Auch wenn die Herstellungstechniken gegensätzlich sind – subtraktiv, umformend, additiv – die Gesetzmäßigkeiten der Formentwicklung sind verwandt. Zusammen mit dem, was der Stein an Form und Charakter entgegen bringt, entsteht Schlag um Schlag, Stück für Stück, Fläche an Fläche langsam die Vorstellung und damit die Form der Skulptur. Das Ausgangsmaterial sind hauptsächlich gebrauchte Grabsteine. Die meisten Schüler*innen entscheiden sich für Marmor, zur Auswahl stehen auch Sand- und Kalksteine.

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