Vortrag Dr. Johannes Wirz, Goetheanum Dornach
Zwischen den Bienen und den Menschen gibt es verschiedene Ebenen der Beziehung:
Die nächstliegende ist Nahrungsmittelproduktion: Ohne Bestäubung würden Gemüse, Obst und Beeren fehlen – nach Schätzungen beträgt die „Bestäubungsdienstleistung“ weltweit mehr als 150 Milliarden Euro pro Jahr! Hier zeigt sich, dass die Bienenvölker in der Fülle leben und Fülle schaffen. Weil Blüten mehrmals besucht werden, verbessern sich Qualität und Gewicht von Beeren, Obst oder Samen bei Raps um ein Mehrfaches.
Eine zweite Ebene betrifft die Bewusstseinsgeschichte der Beziehung: Von der ersten Höhlenzeichnung vor ca. 9000 Jahren in Spanien bis zum Zeitalter der Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert erlebten die Menschen die Bienen als Botschafterinnen zwischen der sinnlichen und der geistigen Welt, die Bienenhaltung war immer Gottesdienst.
Die dritte Ebene ist spirituell und wurde von Rudolf Steiner erschlossen: Die Bienen zeigen im Bild, wie soziale Gemeinschaften in Zukunft gestaltet werden müssen. Fülle, Vertrauen Achtung und Respekt sind die herausragenden Eigenschaften, die heute im Bienenvolk beobachtet und später von uns Menschen entwickelt werden können.